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Die Katze gesund ernähren – gerne, aber wie? – Gastbeitrag

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Gastartikel von Sabine Plesshoff:
Auch wenn wir das manchmal nicht wahr haben wollen (denn der Burger mit Bacon schmeckt einfach zu gut :)) wissen wir ja eigentlich, dass eine „gesunde“ Ernährung einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. Und umgekehrt eine „schlechte“ Ernährung ungesund ist. So ist es auch bei unseren Fellnasen.

Katzenfutter

Allerdings gibt es eine riesige Auswahl an Futtermitteln: Nassfutter oder Trockenfutter – mit Biotin, Taurin, L-Carnitin – mit Getreide oder mit extra viel Fleisch. Außerdem wird das Barfen in den letzten Jahren immer bekannter. Was ist da bloß richtig?

Denn jedem dieser Optionen sagt man unterschiedliche Vor- und Nachteile nach. Beispielsweise…

… beim Nassfutter

Pro: Katzen neigen dazu wenig zu trinken. Ihre Vorfahren – die Falbkatzen – haben in der Wüste gelebt und mussten damals über weite Strecken ohne Wasser auskommen. Dies erreichte die Katze, indem sie Wasser hauptsächlich über ihr Futter aufnahm. Außerdem hatte sie ihren Organismus so umgestellt, dass sie nur noch wenig Flüssigkeit wieder ausgeschieden hat.

Unsere Katzen müssen das zwar heute nicht mehr tun, denn Wasser gibt es für sie ja wortwörtlich an jeder Ecke, aber sie legen häufig immer noch das Verhalten des „Wenig-Trinkens“ an den Tag.

Ein Blick in den Körper der Katze: Katzen regulieren übrigens ihren Wasserbedarf zu einem großen Teil über die Wasser- und Salzrückgewinnung aus der Niere. Dadurch steigt aber auch das Risiko für Harnsteine.

Deshalb ist es wichtig die Fellnase auf alle mögliche Arten zum Trinken zu animieren. Vorteilhaft ist da natürlich das Nassfutter. Denn hierdurch nimmt die Fellnase schon eine große Menge Wasser nur durch das Fressen zu sich.

Contra: Nassfutter hat meistens eine weiche Konsistenz. Die Katze muss dadurch weniger kauen. Umso weniger die Katze aber ihren Kauapparat nutzt, desto höher ist das Risiko für Zahnstein.

… beim Trockenfutter

Pro: Trockenfutter ist eine einfache und komfortable Art die Katze zu füttern. Denn es riecht kaum, ist einfach zu portionieren, kann auch im Sommer mal stehen gelassen werden ohne dass es „umkippt“ und es schmeckt den meisten Katzen gut.

Contra: Trockenfutter entzieht der Fellnase leider zusätzlich Wasser. Außerdem gibt es einige Trockenfutter auf dem Markt, die einen geringen fleischlichen Anteil haben. Katzen sind allerdings von Natur aus Karnivore und würden sich in der freien Wildbahn von Fleisch ernähren.

… beim Barfen

Pro: es entspricht wohl am ehesten der natürlichen Ernährung einer Katze. Sozusagen die, die sich die Katze vor langer Zeit selbst ausgesucht hat.

Würde man der Katze Freigang gewähren, würde sie Mäuse, kleine Vögel oder vielleicht auch mal einen Fisch aus dem Teich des Nachbarn erbeuten.

Der größte Anteil der natürlichen Mahlzeit stellt also Fleisch, Knochen, Innereien und eventuell Federn oder Fell dar. Ggf. frisst sie noch ein paar Körner oder ein wenig Gras (aus dem Magen des Beutetieres).

Und aus eigener Erfahrung: meine Zwei fressen rohes Fleisch am allerliebsten. Durch unterschiedlich große Fleischstücke müssen sie vermehrt kauen. Sie gehen zudem viel weniger auf das Katzenklo als mit anderen Futtermitteln. Denn das Fleisch wird zum größten Teil vom Katzenkörper verarbeitet und nicht wieder unverarbeitet ausgeschieden.

Contra: es ist allerdings ziemlich zeitaufwendig. Man sollte sich in das Thema gut einlesen. Denn nur reines Fleisch zu verfüttern, ist ebenfalls nicht gesund. Hier fehlen der Katze lebenswichtige Mineralien und Vitamine. Diese müssen durch Pulver, Öle oder Flocken dem Fleisch zugesetzt werden – selbstverständlich alles in der korrekten Menge, angepasst an den individuellen Bedarf der Katze. Außerdem muss das rohe Fleisch bevorratet und zu jeder Mahlzeit rechtzeitig aufgetaut werden.

Irgendwann habe ich mich gefragt, ob man nicht einfach die Vorteile aller Optionen nutzen kann? Das habe ich dann direkt getestet.

Ich barfe meine Katzen nun seit Beginn an. Ich gebe ihnen aber seit einiger Zeit für die extra Portion Flüssigkeit ein paar Mal die Woche Nassfutter. Achtung: da sie gebarft werden, bekommen sie schon alle notwendigen Mineralien & Vitamine. Daher benötigen sie im Nassfutter keine weiteren Zusätze. Hierfür gibt es Zusatzfuttermittel. Diese enthalten meist nur Fleischstücke und Brühe oder Wasser.

Trockenfutter mit hohem Fleischanteil gebe ich meinen Katzen sehr gerne zwischendurch als Leckerli. Bisher habe ich mit der Kombination der drei Varianten gute Erfahrungen gemacht.

Wie füttert ihr eure Fellnasen? Was denkt ihr ist „gesunde“ Katzenernährung?

Sabine Plesshoff ist Katzenliebhaberin, Halterin von zwei Norwegischen Waldkatzen und bloggt auf Expedition Fellnase.


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